Wohnquartier an der Berliner Allee in Augsburg – Klimaanpassung im Wohnungsbau

Landschaftspark
Der wertvolle Baumbestand soll einerseits den ruhigen Charakter des Landschaftsparks erhalten, andererseits die klimatisch wesentliche Funktion der Bäume nicht eliminieren, zumal sie die funktionale Fortsetzung des südlich anschließenden FFH-Gebiets darstellen. Ganz abgesehen von den genannten Argumenten würde die Erweiterung des Flussbettes eine enorme Bodenbewegung bedeuten, die unter Klimaschutz- und Kostenaspekten (CO2-Ausstoß durch LKWs/Entsorgung von möglicherweise hoch belasteten Böden) ebenfalls fraglich wäre.

Landschaftstheater
Dennoch soll der etwas vernachlässigte Park für die Anwohner und Nachbarn in die Wahrnehmung und Wertschätzung zurückkehren. Das geschieht durch punktuelle Eingriffe, die Angebotr für alle Nutzergruppen anbieten und den Fluss besser erlebbar machen. So werden die Kiesbänke (Flussparkett) über Stege und Sitzstufen (Flussränge mit eingeschnittener Rampe) zugänglich gemacht, die Aussichtsstege an den Endpunkten der Erschließungsachsen sind als Logen auch barrierefrei erreichbar.
Die markante Topographie des Rodelhügels wird für einen naturnahen Spielplatz für Kinder aller Altersstufen genutzt . Auch ein paar Fitnessgeräte für alle Altersgruppen sind denkbar. Für diese Ergänzungen wird der Boden 35-40 cm tief ausgetauscht. Das ist ohnehin erforderlich um den Fallschutz zu gewährleisten.
Die großen Wiesenflächen werden durch Pflegemaßnahmen in weiten Teilen extensiviert und mit Biodiversitätssaatgut angesät. Teilflächen bleiben als Spiel und Liegewiesen erhalten.
Das Biotop als Urban Forest bleibt mitsamt seinem Unterwuchs als Lebensraum für Tiere erhalten und wird behutsam durch schmale Pfade erschlossen. Die Wege können als Barfußpfade ausgebildet werden und tragen so zur Schulung der Naturwahrnehmung und Umweltbildung bei.

Grünes Wohnen
Das kompakte Quartier schafft Wohnraum für 900 Menschen, vernichtet aber auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Dieser Verlust wird so gut als möglich ausgeglichen durch
• Minimierung der Versiegelungsflächen und Verwendung wasserdurchlässiger Beläge
• Verwendung/Recycling lokaler Materialen (Böden, Baustoffe, Bäume)
• Begrünung der Dächer weit über die einfache Extensivbegrünung hinaus
• Begrünung der Fassaden
• Nutzung von Regenwasser
• Schaffung möglichst vielfältiger Strukturen und Nutzungsangebote
• Pflanzung und Saat von vielfältigen, überwiegend heimischen Wirtspflanzen
• Gemüseanzucht für den eigenen Bedarf im Quartier auf Dächern und in den Höfen
• Halböffentliche Zonen wie Laubengänge und Dachgärten führen zu mehr Kommunikation und guter Nachbarschaft.
• Barrierefreie Erschließung, multifunktionale Flächen und Flächen zur Aneignung durch die Bewohner
Qualitativ hochwertige Freianlagen aller Kategorien (Balkon bis Park) erhöhen die Zufriedenheit der Bewohner. Die wohnungsnahe Erholungsfunktion kommt der Umwelt zugute: Minimierung der Verkehrswege, seltenere Umzüge. Die Identifikation mit der Nachbarschaft führt zu mehr Fürsorge/Pflege der Anlagen und minimiert Vandalismus.

Wohnumfeld
Die privaten und halböffentlichen Freiräume haben unterschiedliche Qualitäten und sind jeweils einer Hausgruppe/Nachbarschaft zugeordnet. Dabei sind die völlig von motorisiertem Verkehr freigehaltenen Gartenhöfe mit naturnahen Kinderspielangeboten, Gartenbeeten und Mietergärten für die EG-Wohnungen ausgestattet, die zentrale baumbestandene Platzfläche bietet als Treffpunkt mit einladender Möblierung an den angrenzenden Gemeinschaftsräumen sowie Fahrradstellplätzen das Herz der Nachbarschaft.
Das Freiraumangebot wird darüber hinaus ergänzt durch die Nutzung zahlreicher Dachflächen: Die Dächer der Parkhäuser sind dabei besonders hervorzuheben: hier findet (neben der Gemüseanzucht zur Selbstversorgung mit der Möglichkeit zu Unterglaskulturen) auch eine attraktive Spielfläche auf dem Dach Platz – dieses Angebot ist durch Zugangsbeschränkung vor der Nutzung in Ruhezeiten geschützt. Große Teile der Dächer sind als Biodiversitätsdächer konzipiert – mit Substrataufbauten von 20-60 cm und Biotopbausteinen wie Totholz und Sandlinsen können hier wertvolle, ungestörte Lebensräume für Insekten und Vögel entstehen.

Regenwassermanagement
Das Regenwasser der begrünten Dachflächen wird auf den Dächern zurückgehalten und pflanzenverfügbar gemacht (Retentionsdach). Das Regenwasser von versiegelten oder unterbauten Flächen wird in Zisternen in den UGs gespeichert und kann als Brauchwasser für die Bewässerung genutzt werden.

mit Zwischenraum Architekten und Stadtplaner GmbH
März 2022
2. Preis (einer von drei 2. Preisen)

Wettbewerb "Karstadt am Nordbad" München

Städtebau:

Das Grundstück befindet sich an der Schnittstelle der typischen Schwabinger Blockrandbebauung, die im Osten und Süden angrenzt sowie einer heterogenen Bebauung im Westen.

Der neue Stadtbaustein vervollständigt die traditionelle Schwabinger Blockrandstruktur mit Innenhof konsequent, nimmt die Baulinien auf und reagiert mit der Höhenentwicklung differenziert auf den örtlichen Kontext.

Landschaft:

Das geplante Gebäude bietet vielfältige Strukturen an, die Lebensräume für Tiere und Pflanzen und somit auch klimatisch angenehme, grüne Orte für den Menschen inmitten der steinernen Stadt darstellen:

Der Niederwald auf dem hohen Dach
Seit der Steinzeit betreiben Menschen Waldbau in verschieden langen Zyklen. Die Niederwälder mit kurzen Umtriebszeiten können auf den Dachflächen sehr schnell eine dichte, artenreiche Waldstruktur bilden, die von Wegen und Lichtungen aus erlebt werden kann. Die Gehölze (Hasel, Feldahorn, Wildapfel, Wildbirne, Esskastanie) werden nicht hoch (4-8 m), so dass Windturbulenzen die Standsicherheit nicht gefährden. Sie werden abschnittsweise immer wieder auf den Stock gesetzt und treiben dann neu aus. Die Früchte sind Nahrung für Tiere und können auch von der Gastronomie verarbeitet werden. Totholz verbleibt teilweise als Lebensraum für Insekten/Vögel auf dem Dach.

Hain im Hof
Ein dicht gepflanzter Hain aus Hochstämmen mehrerer Arten (Birken, Blumenesche, Hopfenbuch, Flaumeiche) begrünt den Hof. Auf einer Kiesfläche unter Bäumen finden Bistrotische Platz. Ein Trinkwasserbrunnen ermöglicht Aufenthalt auch ohne Konsumzwang. Den Rahmen bildet ein heller Asphaltbelag, der sich auch durch die Markthalle bis zu den Stufen zur Elisabeth-/Schleißheimerstraße zieht.

Alleen
Wir schlagen vor den Straßenraum an der Schleißheimerstraße und Elisabethstraße mit Großbäumen zu ergänzen. Zur besseren Versorgung mit Wasser und Luft erhalten die Neupflanzungen mit Baumrigolen, in die das Oberflächenwasser der versiegelten Flächen eingeleitet wird und so pflanzenverfügbar bleibt. An der Winzerer und Wormser Straße ist das nur bedingt möglich. Die entfallenden PKW-Stellplätze an der Schleißheimerstraße werden z.T. durch großzügige Fahrradabstellanlagen ersetzt.

Dachterrassen OG
Die den Konferenz- und Gemeinschaftsräumen zugeordneten Freibereiche werden zu den Brüstungen durch Beetaufkantungen in Höhe der Absturzsicherung gefasst. Die Bepflanzung dieser Tröge entspricht den Arten von Knicks in der freien Landschaft: (Wild-) Rosen, Felsenbirne, Mespilus germanica) mit einem Unterwuchs aus (immergünen) Stauden, so dass ein Durchblick auf Augenhöhe durch einen Vorhang aus Stämmen und Zweigen immer möglich ist.


mit Schluchtmann Architekten, München
November 2021
1. Preis

Kopernikusstraße Ingolstadt – Klimaanpassung im Wohnungsbau

Der Wettbewerb setzte sich aus einem Realisierungsteil (Objektplanung Seniorenwohnen) und einem Ideenteil (Klimaanpassung im Wohnungsbau) zusammen und wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr im Rahmen des Modellvorhabens „Klimaanpassung im Wohnungsbau“ in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Das Büro liebald und aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner bearbeitete federführend den Ideenteil und gewann damit den 3. Preis. Der Realisierungsteil wurde mit roedig.schop Architekten, Berlin und h2r Architekten und Stadtplaner, München bearbeitet.


Erläuterung

Less is more: Qualitäten bewahren

Das Viertel ist grün und hat Platz! Das sind Qualitäten, die in Städten keine Selbstverständlichkeit sind. Mit dem Rückbau aller versiegelten Flächen für Autos entstehen weitere Potentiale für eine Verbesserung der Wohnqualität und die Chance den Folgen des Klimawandels mithilfe von blauer und grüner Infrastruktur entgegenzuwirken.
Die Verbesserung des Mikroklimas in der Siedlung erfolgt durch diese wesentlichen Faktoren:
• die Erhöhung der Verdunstungsrate und Beschattung durch Pflanzung von Bäumen (vor allem 1. Ordnung)
• die Begrünung der Süd- und Westfassaden
• die flächige Pflanzung von niedrigen Sträuchern und Stauden im Norden der Höfe
• die Begrünung der Dächer von Neubauten und Bestandsbauten mit Flachdächern
• die Verdunstung vor Wasser durch neues Gewässer im Zentrum des Gebietes


mit roedig.schop Architekten, Berlin und h2r Architekten und Stadtplaner, München
Juni 2021
3. Preis im Ideenteil (Klimaanpassung im Wohnungsbau)

Turnerbundgelände - Stadt Weiden in der Oberpfalz

Die Stadt Weiden i.d.OPf. hat einen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil durchgeführt, der die künftige bauliche Entwicklung des Turnerbundgeländes und der angrenzenden Flächen bestimmt.
Auf dem 8,8 ha großen Wettbewerbsgebiet wird ein neues Quartier mit ca. 300 bis 350 Wohnungen entstehen.

mit H2R Architekten und Stadtplaner BDA
Januar 2020
2. Preis

Stadtentwicklung im Münchner Nordosten

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb
Im Münchner Nordosten sollen in den nächsten Jahrzehnten auf einem ca.600 Hektar großen Gebiet östlich der Flughafenlinie S8 und nördlich der S-Bahnlinie S2, mehrere Stadtteile sowie ein stadtregional wirksamer Landschaftsraum entstehen.
Konzept des Wettbewerbbeitrags:
Ziel der “Strategie der kooperierenden Zellen“ sind möglichst minimale Eingriffe in die kostbare Ressource Boden und maximaler Output für alte und neue Bewohner & Nutzer. Die Idee ist daher das Wettbewerbsgebiet mit einem Raumgerüste aus Zellen zu belegen, und es so mittels bebaubarer, langfristig nicht bebaubarer, und variabel zuordenbaren Zellen verschiedener Größe zu strukturieren. Ziel ist es ‚Alle mitzunehmen‘ – ‚Alle leben zu lassen‘, jedoch den Kontext sorgsam anzureichern und so Bauplatz für Bauplatz, (Szenario für Szenario) Qualität für die Zukunft zu schaffen.
Auszug aus dem Juryprotokoll:
„Qualität der konzeptionellen Leitidee(n) mit einer klaren Haltung zum Ort“
- Wieviel Mut braucht es, eine städtebauliche Vision für die nächsten Jahrzehnte zu entwerfen? Hier wird ein mutiges Zukunftsszenario, das noch viele Interpretationsspielräume offen lässt und damit viel Potenzial bietet, angemessen und flexibel auf den Ort zu reagieren, vorgeschlagen. Dies verdient besondere Anerkennung.
- Der räumliche Ansatz von Gebäude zu Freiflächen liegt thematisch nahe am Siedlungsbestand und zeigt eine Gegenposition zum klassischen europäischen Stadtmodell auf.


mit MM.WERK Architektur. Entwicklung. Forschung, Wien
Januar 2020
Anerkennung

Neues Wohnen an der Glandergassleiten, Wolnzach

Städtebaulicher Entwurf, der als Grundlage für einen Bebauungs- und Grünordnungsplan dient.
Bei dem Wettbewerbsgebiet handelt es sich um einen ca. 9ha großen,bisher landwirtschaftlich genutzten Bereich am östlichen Ortsrand. Aufgabe des Wettbewerbs war die Entwicklung eines neuen Wohngebiets mit unterschiedlichen Wohnungstypen, eines qualitätsvollen Wohnumfelds für ein aktives nachbarschaftliches Miteinander und die Gestaltung eines harmonischen Ortsrands.

mit delaossa architekten
November 2019
1. Preis

Paul-Gerhardt-Alee, Neubau einer Wohnanlage

Relisierungswettbewerb Baugebiet WA4
Das Baufeld WA4 bildet das Kernstück und vermittelt zwischen den angrenzenden, stark ausdifferenziert ausgebildeten Baufeldern. Aus diesem Grund wird das Bild eines durchgängigen städtischen Wohnblocks formuliert, ohne jedoch auf ablesbare Adressen zu verzichten.


mit steidle architekten
November 2019
2. Preis

ehemalige Bayernkaserne WA12, München

Neubau von ca. 188 Wohneinheiten im geförderten und freifinanzierten Wohnungsbau mit einer Tiefgarage,sowie einer Kita und einem Familienzentrum mit Ersatzbetreuung

mit H2R Architekten
Juni 2019
1. Preis

städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb "Eggenfeldener Straße"

städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb
Umstrukturierung eines Gewerbegebiets an der Eggenfeldener Straße in Bogenhausen, München in ein Quartier mit Wohn- und Kerngebietsnutzung, sozialen Einrichtungen sowei Grün- und Freiflächen.
mit delaossa architekten
Dezember 2017
2. Preis

Realisierungswettbewerb Erweiterung der Wohnanlage für Studierende an der Schwere-Reiter-Straße in München

Realisierungswettbewerb
Erweiterung der Wohnanlage für Studierende an der Schwere-Reiter-Straße in München
mit H2R Architekten
Juli 2017
Anerkennung

Realisierungswettbewerb Baugebiet MI 2 Süd München-Pasing

Realisierungswettbewerb
Baugebiet MI 2 Süd München-Pasing
mit steidle architekten
Mai 2017
1. Preis

Realisierungswettbewerb „MK 6 Theresienhöhe“ in München

Realisierungswettbewerb
"MK 6 Theresienhöhe"
mit steidle architekten
März 2017
1. Preis

Wohnen am Candidplatz

Realisierungswettbewerb
"Wohnen am Candidplatz"
mit Grassinger Emrich Architekten
März 2017
2. Preis

Quartier an der Stinnestraße - Ingolstadt

Mehrfachbeauftragung
Konzeptstudie
mit H2R Architekten
November 2016
2. Preis

Prinz-Eugen-Park - Neubau einer Wohnanlage

Realisierungswettbewerb
Wohnanlagen Baugebiet WA (3) OST im Entwicklungsgebiet Prinz-Eugen-Park
mit H2R Architekten
Oktober 2016
3. Preis

Neugestaltung ABV Gelände Vilsbiburg

Realisierungswettbewerb
Entwicklung eines städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzepts für das ABV Gelände in Vilsbiburg
mit Knoop & Rödl Architektenpartnerschaft
Dezember 2015
3. Preis


Paul-Gerhardt-Allee

Realisierungswettbewerb
Wohnanlagen Baugebiet WA (2)1 im Entwicklungsgebiet Paul-Gerhardt-Allee
mit Grassinger Emrich Architekten
September 2015
1. Preis

Freising Steinpark Los 3

Realisierungswettbewerb Wohnanlage Steinpark Freising Los 3
mit Grassinger Emrich Architekten
Mai 2015
1. Preis

Freising Studentische Wohnanlage

Realisierungswettbewerb Studentische Wohnanlage Freising-Weihenstephan
mit M8 Architekten
Februar 2014
3. Preis

Poing Grundschule mit Kindertagesstätte

Realisierungswettbewerb Neubau einer Grundschule mit Kindertagesstätte
mit Behnisch Architekten
Januar 2014
Anerkennung

Erlangen-Büchenbach

Realisierungswettbewerb Wohnanlage Erlangen-Büchenbach
mit plan_z Architekten
Dezember 2012
Ankauf

Haar Jugendstilpark

Konkurrierendes Planungsverfahren Jugendstilpark München-Haar
mit 03arch
März 2012
engere Wahl

Memmingen Hasenareal

Bau- und Freiraumkonzept Hasenareal/ Rotergasse Nord in Memmingen
mit 03arch
2012
1. Preis

Nürnberg Neubau easycredit

Realisierungswettbewerb Neubau easycredit-Bürogebäude in Nürnberg
mit Behnisch Architekten
April 2011
4. Preis

Glonn Pfarrheim und KIGA

Realisierungswettbewerb Neubau Pfarrheim und Kindergarten St. Johannes der Täufer in Glonn
mit plan_z Architekten
2009
1. Preis
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